Quelle: Fränkischer Tag Bamberg, vom 17.04.2003
Sucher nach Versöhnung
Herbert Loebl wird 80 und Ehrendoktor
Bamberg.
Morgen wird er 80
Jahre alt, am 9. Mai Ehrendoktor der Universität Newcastle upon Tyne: Herbert
Loebl, der Autor des 1999 im Verlag Fränkischer Tag erschienenen Buches
„Juden in Bamberg“. Der
1923 als Sohn des jüdischen Fabrikanten Robert Löbl in Bamberg geborene
Herbert Löbl – den Umlaut in seinem Namen opferte er seiner Wahlheimat
Großbritannien – hat sich große Verdienste um die Aussöhnung zwischen
Juden und Deutschen erworben. Sein Buch „Juden in Bamberg“ zeichnet
mit dokumentarischer Akribie die Geschichte und das Ende der
Israelitischen Kultusgemeinde seiner Geburtsstadt nach. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit trägt Loebl wesentlich zum Verstehen der jüdischen Kultur in Franken bei, in seinen Vorträgen und seinem weltweit verbreiteten „Brief aus Bamberg“ schafft er Brücken zwischen den Generationen. |
1938
rettete er sich als 15-Jähriger nach England. Dort baute er ab 1951 zwei Firmen
zum Bau von Spezialgeräten für die Forschung und von elektronischen
Steuerungen auf. 1978 erwarb er den Magistertitel für Philosophie, 1985 folgte
mit einer wirtschaftswissenschaftlichen Abhandlung die Promotion. In Großbritannien
und in Deutschland brachte er es zu höchsten Ehren: Er ist Officer of the most
Noble Order of the British Empire, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
und der Bürgermedaille der Stadt Bamberg. Dorthin wird er wie jedes Jahr im
Herbst zurückkehren: zur Gedenkfeier am 9. November.
Denn Versöhnung ist kein Synonym für Vergessen. wk
Diese Seite wurde zuletzt
bearbeitet am
30. April 2003
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