Quelle:Rathausjournal im Internet, zu finden unter http://www.bamberg.de/rathaus/journal/index.htm
vom 17.11.2000

Einweihungsdatum: 7.11.2000

Bronzeguss erinnert an alte Synagoge

Heutige Theatergassen waren Standort des 4. Gotteshauses der jüdischen Gemeinde

Eine bronzene Gedenktafel erinnert seit Kurzem in den Theatergassen an die 4. Bamberger Synagoge, die von 1664 bis 1910 auf diesem Areal gestanden hatte.

Oberbürgermeister Herbert Lauer enthüllte die Bronzetafel im Beisein von Heinrich Olmer und Chriss Fiebig, dem Vorsitzenden und der Kulturbeauftragten der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg. Ebenfalls dabei: Dr. Herbert Loebl, Referent der Kultusgemeinde für die Belange der Vorkriegsgemeinde, der nach Fertigstellung der Theatergassen die Idee hatte, an dieser Stelle eine Gedenktafel anzubringen.

Die Synagoge stand im hinteren Teil des Grundstücks Generalgasse 15, während im Vordergebäude die Schule der Juden untergebracht war.

Ft-Foto: Rinklef - Fränkischer Tag Bamberg vom 8.11.2000

Nach der Fertigstellung der größeren Synagoge in der Herzog-Max-Straße Anfang des 20. Jahrhunderts verlor das Gebäude seine Funktion, wurde verkauft und schließlich in den achtziger Jahren im Zuge der Realisierung der Theatergassen abgebrochen. Teile der Fassade, des Eingangsportals und die Rosette wurden geborgen und blieben somit der Nachwelt erhalten.

Die kunstvolle Bronzetafel informiert den Betrachter auch über das gleichfalls im Zuge des Theatergassenbaus abgebrochene Gasthaus "Weiße Taube". Zunächst diente es 1935 der jüdischen Gemeinde als Ersatz für ihr Vereinshaus, später in den Jahren 1941/1942 wurde es als Sammellager zum Abtransport für die verbliebenen Bamberger Juden missbraucht.

 

"Ich halte diese Gedenktafel für sehr wichtig, nicht zuletzt auch wegen der in Deutschland wieder mehr aufkeimenden Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit", sagte OB Lauer in seiner Ansprache. Er freue sich, dass die Tafel Dank des Beharrungsvermögens von Dr. Herbert Loebl und des Einspringens der städtischen Denkmalpflege nun angebracht werden konnte. Ursprünglich wollte das projektierende Bauunternehmen der Theatergassen die Tafel stiften, was jedoch wegen der Liquidation der Firma scheiterte und zunächst das Projekt verzögerte.

 

 

Bemerkung des Webmasters:

Nach meinen Informationen waren bei der Einweihung wirklich nicht mehr als die oben genannten Personen zugegen, vielleicht der ein oder andere neugierige Passant, ein Pressefotograf und jemand von der schreibenden Zunft, mehr aber nicht! 
Warum, frag ich mich? Wollte man kein Aufsehen erregen, sollte es nicht zu teuer werden,  schämt man sich für die Tafel oder gar der Synagoge, oder warum wurde die Einweihung vorher nicht publik gemacht? Nach meinen Informationen wurde im Vorfeld von den Medien kein Wort über das Ereignis erwähnt, wurde nicht dazu eingeladen, daran teilzuhaben oder es gar zu feiern. Man könnte denken, dass....

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am
30. November 2000


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