Quelle: Coburger Tagblatt, vom 16.1.2001
Schnuppern an Lavendel aus Galiläa
Buntes Basar-Treiben bei Israel-Tag / Passende Gebetsbücher, unpassende Mickymaus
Coburg
Jiddische Klänge, kulinarische Köstlichkeiten und. Kunsthandwerk aus dem Heiligen Land lockten zählreiche Besucher zum Israel-Tag ins Kongresshaus. In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Nationalfonds ging es vor allem darum, das Projekt „Coburg-Wald in Israel" vorzustellen und voranzutreiben („Tageblatt" vom 12. Januar). Nähere Erläuterungen zu diesem Projekt gab es von Moshe Oppenheimer, dem Delegierten des Jüdischen Nationalfonds für Bayern und Baden-Württemberg. |
Nikolai Petkewitsch und Borys Baranov aus Russland präsentierten jiddische Klezmer-Musik. Foto: M. Engelhardt |
Flohmarkt
„Am Anfang wusste ich
nicht so recht, worum es ging", sagte ein Besucher. „Ein Poster mit
einem Baum hätten sie schon aufhängen können, um Hintergrundinformationen
zu geben. Ich fühle mich eher wie auf einem Flohmarkt." Ein Basar sollte
es ja auch sein, was ein Katalogversand unter dem Motto „Einkaufen wie in
Israel" zusammengestellt hatte und an verschiedenen Tischen anbot:
Geschnuppert werden durfte an Lavendel aus Galiläa, schönheitsbewusste Damen
bekamen Kosmetik mit Salz aus dem Toten Meer oder schmückten sich mit im Kibbuz
bemalten Seidentüchern. Schön anzusehen auch der Silberschmuck aus den
Kibbuzim Beit Mir und Megido. Was modern aussieht, ist in Wahrheit alte
Tradition, erläuterte Tova Chmelnik: Für zahlreiche Schmuckstücke wird
römisches Glas aus archäologischen Ausgrabungen verwendet, das seine Patina
durch jahrhundertelanges Ruhen in der Erde erlangt. Neben kleinen Vasen,
Mini-Gebetsbüchem und buten Kreiseln, die bei manchem doch den Gedanken an
klassische Souvenirläden aufkommen ließen, kamen an Büchertischen alle
Leseratten auf ihre Kosten.
Musikalisches konnte als CD erworben werden, „doch live ist so Klezmer-Musik
einfach tausend Mal besser", freute sich ein begeisterter Zuhörer über
das Duo Klezmorim, bestehend aus den Musikern Nikolai Petkewitsch und Borys
Baranov aus Russland. Landrat Karl Zeitler, der zusammen mit Oberbürgermeister
Norbert Kastner die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte,
konnten Moshe Oppenheimer eine Spende übergeben.
Die Mitglieder des Kreistages gaben 1360 Mark, der Kreisverband Gartenbau und Landespflege 200 Mark. Land und Leute dem Bürger näher zu bringen, sei neben dem Coburg-Wald-Projekt das zweite Ziel des Israel-Tages, erläuterte Stefan Hinterleitner, Pressesprecher der Stadt Coburg. Doch yermissten viele Besucher gerade dies:
Über Land und Leute erfuhr man wenig - keine Fotos von Sehenswürdigkeiten, keine Bilder von Landschaften, keine Berichte über Kultur und Leben der Israelis, lediglich ein Vortrag über Wasserprobleme in der Negev-Wüste und ein kurzer Videofilm über einen Schüleraustausch mit Israel. Und, so wurde gefragt: Was haben eigentlich Mickymaus-Taschen mit Israel zu tun? mel
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bearbeitet am
12. Februar 2001
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