Herbert Loebl Juden in Bamberg Die Jahrzehnte vor dem Holocaust |
Verlag Fränkischer Tag, Hardcover, 360 Seiten, 545
Schwarzweißabbildungen, DM 39,80
ISBN 3-928648-48-9
Die außergewöhnliche Dokumentation Juden in Bamberg versucht, eine relativ kleine jüdische Gemeinde in all
ihren Aspekten vor ihrer Zerstörung zu beleuchten und die Frage zu beantworten, wie die
Bamberger Juden waren, wie sie lebten und was sie geleistet haben. In über fünfjährigen
Recherchen und etlichen Reisen nach Bamberg, Israel und auch nach Amerika, wo viele
ehemalige Bamberger Juden und deren Nachkommen leben, hat Herbert Loebl umfangreiches
Bild- und Textmaterial gesammelt und zu der vorliegenden Publikation zusammengefasst.
Es geht dem Autor weniger um eine wissenschaftliche nüchterne Abhandlung. Vielmehr
gelingt es ihm in insgesamt 18 Kapiteln auf berührende Weise, die Bamberer Juden, die
Opfer der Nazis wurden, dem Vergessen zu entreißen - Bürger, die mit ihren Familien in
alle Herren Länder fliehen mussten, und vor allem jene Bürger, die nicht mehr emigrieren
konnten, die mit Frau und Kindern, Geschwistern, Eltern und Großeltern deportiert und in
Konzentrationslagern umgebracht wurden.
Diese Bamberger Bürger - Großunternehmer, Hopfenhändler und Bankiers, aber auch kleine
Geschäftsleute und Handwerker, Ärzte, Wissenschaftler, Künstler und Sportler, Politiker
und Funktionäre und nicht zuletzt Frauen, die sich dem Gemeinwohl verschrieben hatten -
sind nicht etwa innerhalb der jüdischen Gemeinde unter sich geblieben. Sie haben vielmehr
für ihr Bamberg viel getan: als Mäzene, als Mitglieder und
Förderer von vielfältigen Vereinen , als Soldaten, als Arbeitgeber. Besonders bewegend
sind im Kapitel >>Treu in extremis<< dieÄußerungen ehemaliger
Hausangestellter.
Nicht zuletzt spricht auch die Fülle des Bildmaterials für sich. Unter den gegebenen Schwierigkeiten - wer sein Leben retten konnte, nahm auf dem Weg ins Ungewisse nicht unbedingt noch viele Fotos und sonstige Unterlagen mit - ist es beeindruckend, was der Autor beharrlich zusammengetragen hat.
Über den Autor: Herbert Loebl, 1923 als einziger Sohn des jüdischen Fabrikanten Robert Löbl und dessen Frau Marie in Bamberg geboren, musste als 15 jähriger 1938 nach England fliehen. Nach dem Krieg studierte er Elektrotechnik und gründete als Diplomingenieur 1951 in Newcastle upon Tyne zwei Firmen zum Bau von Spezialgeräten für die Forschung sowie von elektronischen Steuerungen. 1978 erwarb er den Magistertitel für Philosophie, 1985 folgte mit einer wirtschaftswissenschaftlichen Abhandlung die Promotion. Der Autor von Aufsätzen und Buchbeiträgen zur jüdischen Geschichte ist auch Verfasser des alljährlichen weltweit verbreiteten >> Briefs aus Bamberg<<. Für sein vielfältiges gesellschaftliches Engagement wurde er sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland ausgezeichnet. Er ist unter anderem Officer of the Most Noble Order of the British Empire (OBE), Inhaber der selten vergebenen Bürgermedaille der Stadt Bamberg und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
Juden in Bamberg ist direkt zu beziehen über Fränkischer Tag GmbH & Co. KG, Buchverlag, Gutenbergstr. 1, 96050 Bamberg, Tel. (0951) 188-125 und 188-315, Fax (0951) 188-118, E-Mail: buchbestellung@fraenkischer-tag.de sowie über den gut sortierten Buchhandel.
Hinweis: Laut Verlagsmitteilung (an Herrn Brückner, einem aufmerksamen Leser dieser Seite) vom 08. Februar 2004, ist das Buch von Herbert Loebl, "Juden in Bamberg" derzeit vergriffen. Laut einer Mail heißt es:
Es tut uns leid, aber es gibt keine Exemplare mehr von »Juden in Bamberg«.
Das Buch wird evtl. wieder Ende des Jahres neu aufgelegt, allerdings bedarf
es dafür einen Zuschuss von städtischer bzw. staatlicher Seite, der noch
nicht genehmigt ist. Wenn das Buch neu aufgelegt wird, ist es auf jeden
Fall wieder im FT beworben bzw. finden Sie es dann in unserem Internet-Shop
http://www.ft-buchverlag.de .
Mit schönen Grüßen aus Bamberg
Silke Barthel
Stand Februar 2004
Text nach Vorgabe des Fränkischen Tags
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