Ein kurzer historischer Abriss der Geschichte jüdischen Lebens im Fürstbistum Bamberg

 

- Erste Zeugnisse
- Judenverfolgungen
- Die Kreuzzüge
- Rindfleisch-Pogrome
- Der schwarze Tod im 14.Jahrhundert
- Das 17. Jahrhundert und der Dreißigjährige Krieg
- Judenschutz und Schutzjuden
- Die schrittweise Emanzipation
- Weimarer Republik und Nationalsozialismus
- Die Phasen der "Entjudung"
- Das Ende einer Gemeinde

 

Erste Zeugnisse

Die Geschichte der Juden in Franken ist eng mit der Geschichte des Fürstbistums Bamberg verbunden. Schon im Jahr der Gründung des Fürstbistums 1007 durch Heinrich II werden erste jüdische Einwanderer in Bamberg erwähnt[1].

Über die ersten Juden in Franken gibt es keine gesicherten Nachweise, aber es wird angenommen, dass sie als Handelsleute mit den römischen Legionen einreisten. Infolgedessen siedelten sich mit der Zeit jüdische Handelsleute, vor allem als der Welthandel noch in ihren Händen lag, längs dieser Handelsstraßen an. Eine solche Handelsstraße führte aus dem Süden kommend an Forchheim, Bamberg und Hallstadt vorbei in Richtung Norden[2].

Einen weiteren Hinweis für Juden im Fürstbistum und ihr erstes Auftreten in Bamberg nennt Eckstein[3] in einem "Phanthasma" aus dem Jahre 1033. Zu dieser Zeit wird von "Juden zu Bamberg" berichtet, welche die "wunderwirkende Kraft der Reliquien der Heiligen Kunigunde" nicht anerkennen wollten. Der Legende nach heilten die Reliquien der hl. Kunigunde einen Jungen von seiner Besessenheit. Diese Begebenheit gründet zwar nicht auf einer soliden historischen Überlieferung, ist aber ein weiterer Nachweis für die Anwesenheit von jüdischen Bewohnern Anfang des 11. Jahrhunderts in Bamberg.

Als nächstes werden bei Eckstein Verfolgungen und Zwangstaufen während der ersten Kreuzzüge genannt (siehe unten Judenverfolgungen/Die Kreuzzüge).

Von einer jüdischen Gemeinde in Bamberg wird erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts berichtet. In den Reiseberichten des Benjamin von Tudela, eines spanischen Juden, der auf seinen Reisen auch Bamberg zum Ziel hatte, wird von einer "zahlreichen Gemeinde, zu welcher viele Gelehrte und reiche Leute gehören"[4], berichtet. Ein weiteres Indiz für die Bedeutung der Bamberger Gemeinde ist der weit über die Grenzen Bambergs bekannte und geschätzte Rabbiner Samuel ben Baruch aus Babenberg (=Bamberg). Rabbi Ben Baruch stellte zu Anfang des 13. Jahrhunderts zahlreiche Gutachten über Religionsgeschichte aus, er war als Verfasser rabbinischer Literatur bekannt und leitete die Talmudschule in Bamberg. Aus dieser gingen bedeutende Rabbiner wie Meir ben Baruch aus Rothenburg hervor[5]. Daher darf Bamberg um das Jahr 1200 wohl zu den bedeutendsten Gemeinden Deutschland gezählt werden (Eckstein 1898, S. 2).

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Judenverfolgungen

Verfolgungen, Vertreibungen und Unterdrückung sind stete Begleiter der Geschichte des jüdischen Volkes, bzw. der seiner Gläubigen. Judenverfolgungen sind nicht erst eine Erscheinung unseres Jahrhunderts, in dem die grauenvollen Pogrome des NS-Regimes geschahen. Sie traten über die Jahrhunderte hinweg immer wieder in vielgestaltigen Varianten sowie unter den verschiedensten Begründungen und zu unterschiedlichsten Anlässen auf. Als Ursache könnten religiöse Intoleranz, Neid auf wirtschaftliche Güter und Wohlstand, Machtstreben, Gewinnsucht und vieles andere genannt werden. Das jüdische Volk hatte immer wieder als Sündenbock herzuhalten, wenn es darum ging, einen Schuldigen für Notstand, Missstände oder Machtgier zu finden.

Neben dieser traurigen und beschämenden Stetigkeit, mit der Judenpogrome stattgefunden haben, dienen ihre historischen Nennungen jedoch auch für den Nachweis jüdischer Bewohner und ihrer Gemeinden. In den Geschichtsbüchern genannte Ausschreitungen gegen Juden lassen eine Datierung jüdischer Anwesenheit, die Betrachtung ihrer sozialen Stellung, der Gefahren denen sie ausgesetzt waren und die jeweiligen Lebensumstände zumindest in etwa erahnen und nachvollziehen. Im Folgenden will ich mit eben diesen "Ausschreitungen gegen das jüdische Volk in und um Bamberg" beginnen, ein Bild jüdischen Lebens im Fürstbistum Bamberg zu skizzieren. Dieses soll im Anschluss durch weitere Aspekte jüdischen Lebens in Bamberg ergänzt werden.

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Die Kreuzzüge (1096)

Im Fürstbistum Bamberg werden als früheste die Judenverfolgungen durch Graf Emicho von Leiningen während der ersten Kreuzzüge aufgeführt. Nachdem Graf Emicho von Leiningen 1096 unter den Juden in Mainz ein Blutbad anrichtete, gelangte er gegen Ende des 11. Jahrhunderts auch nach Bamberg, wo er den jüdischen Bambergern "mit der Schärfe des Schwertes von der Religion der Liebe" predigte, so bezeichnet bei Eckstein in seiner Geschichte der Juden im Fürstbistum Bamberg, und sie zwang, sich taufen zu lassen. Die so zum christlichen Glauben gezwungenen Juden kehrten 1097, mit der Billigung des damaligen Bamberger Bischofs Rupert und des Kaisers Heinrich IV. jedoch gegen den Widerstand Papst Clemens III., zum Judentum zurück. Inwieweit sich dies beim 2. Kreuzzug 1147 wiederholte ist nicht weiter belegt.

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Rindfleisch-Pogrome (1298)

Im Jahre 1298 kam es, ausgehend von dem fränkischen Städtchen Röttingen, in ganz Bayern bis hin nach Österreich zu weiteren Ausschreitungen gegen Juden. Als Urheber wird ein gewisser Rindfleisch mit Namen genannt[6]. Er setzte die Kunde von Juden in Umlauf, die in Bezirken von Ostfranken, in "ihren Schlupflöchern", das Sakrament des Fronleichnam geschändet haben sollen. Ein Chronist von Heilsbronn schreibt darüber:

"Da die Bauern und das gemeine Volk hörten, das Sakrament des Fronleichnams werde [...] geschändet, kamen sie einmütig und mit gleicher Absicht, ohne dass Jemand Einen anregte oder antrieb, von allen Seiten zusammen und griffen zuerst im Lande in kleinen Städten, hernach in Würzburg, Nürnberg, Rothenburg und den übrigen Städten bis Amberg in Bayern die Juden an [...] und zwangen sie, sich selbst zu morden und zu verbrennen".

In Bamberg wurden damals 135 jüdische Mitbürger umgebracht. Insgesamt spricht Eckstein (1898, S. 4/5) von 140 betroffenen Schwestergemeinden mit insgesamt 100.000 Opfern, die von den Massakern betroffen waren. Wie schwer die Ausschreitungen waren, wird daran deutlich, dass sie zu Zwecken der Datierung chronistischer Berichte verwendet wurden. So verwendet Hugo von Trimmberg, der Magistrat und Schuldirektor von Bamberg war, diese Ereignisse in einem seiner Bücher zur Datierung (Eckstein, 1989, S. 6).

Die genaue Datierung der Bamberger Pogrome ist ebenfalls aus einer Verkaufsurkunde nachzuweisen, sie wird auf den Tag "do von Kristes geborte waren vergangen dreyzehen hundert Jar, an zwei jar, an sente Panthaleonstage, do die Jvden zv Babenberch wurden derslagen", den 28. Juli 1298 datiert.

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Der schwarze Tod im 14. Jahrhundert

Haben sich die bisher beschriebenen Judenverfolgungen nur auf Orte und Bezirke Deutschlands bzw. Frankens bezogen, so berichten die Geschichtsbücher[7] um die Mitte des 14. Jahrhunderts von europaweiten "Judenschlächtereien". Ausgelöst wurden diese Pogrome durch den "schwarzen Tod", eine Seuche, die ein Viertel der europäischen Bevölkerung das Leben kostete. Eckstein spricht von "der Dummheit betörter Massen", die den Juden die Schuld für jene Seuche gaben. Angeblich hätten die Juden Quellen und Flüsse verseucht. Dieser Hetze fielen zahlreiche jüdische Gemeinden fast vollständig zum Opfer. Von offiziellen Stellen wurde versucht, diesen Übergriffen auf Juden entgegen zu wirken. Es wird von päpstlichen Bullen, kaiserlichen Dekreten, Schutzmaßregeln von Bischöfen und Fürsten sowie Interventionen von Behörden und Bürgern berichtet, die alle keine Wirkung zeigten und die jüdischen Gemeinden sowie jüdische Einzelpersonen nicht schützen konnten.

In dieser Zeit zogen sogenannte Geissler durchs Land und auch nach Bamberg. Sie redeten und hetzten öffentlich gegen die Juden. Sie waren die, welche den Juden die Schuld an der Pest gaben und schürten die schon erhitzten Gemüter der Bevölkerung kräftig an. In Bamberg kam es aufgrund solcher Hetze zu einer, wie es Eckstein benennt, "förmlichen Schlacht", während der 14 der Geissler und Bürger den Tod fanden. (Auf jüdischer Seite kam es zu dramatischen Handlungen. Viele Juden zogen sich, nachdem sie sich zur Wehr gesetzt hatten, in ihre Häuser zurück und steckten dieselben eigenhändig über ihren Köpfen in Brand. Sie suchten den Freitod, insofern man das Präfix "Frei-" in diesem Fall voranstellen darf, denn dies geschah offensichtlich aus dem Zwang der Bedrohung heraus.)
Den vorangestellten, kursiv gedruckten Teil muss ich korrigieren. Laut Herrn Dr. Herbert Loebl (in seiner Email vom 06.12.2003), ist der Eckstein zwar so zu verstehen, neueste Forschungen zeigen jedoch, dass Eckstein diese Vorgänge nicht auf den Raum Bamberg bezogen hat. Tatsächlich werden  in den Unterlagen zu dieser Zeit in Bamberg keine Pogrome genannt. Die Juden sind zwar aus Angst geflohen, kamen dann später zurück und siedelten sich zunächst in der Hellerstraße an, bis sie nach ihrer Ausweisung 1478 in die Gegend Generalsgasse / Zinkenwörth "umzogen".

Außerdem wurden der jüdischen Gemeinde 1350 die Synagoge und fast alle jüdischen Wohnhäuser in Bamberg genommen und dem Erzbistum Bamberg übereignet. Hierbei folgte man dem Vorbild der Nürnberger Ratsentscheidung, welche die Enteignung und den Abriss verschiedener Judenhäuser und der "Judenschul" am Marktplatz von Nürnberg genehmigte und durchführte. Die Bamberger Synagoge wurde in eine Marienkapelle umgewandelt und, weil sie baufällig geworden war, 1470 abgerissen und an deren Stelle eine gotische Marienkirche errichtet. Diese Marienkirche steht heute noch am Fuße des Kaulbergs und wird von der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde genutzt.

Auch hierzu berichtet Herr Dr. Loebl von neueren Erkenntnissen. Er schreib in seiner oben genannten Mail: "Die letzten Forschungen zeigen auch, dass die Konfiszierung der jüdischen Häuser und der Synagoge im Judenhof am Fuße des |Kaulbergs erst viel später erfolgte. [Dies geschah] von einem anderen Fürstbischof, etwa  1470. [Zudem wurden] ...außer der Synagoge nur ein oder zwei Häuser bekannt [...] die der Fürstbischof konfiszierte."

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Das Jahrhundert der Judenvertreibungen

Vor allem die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde diesem Titel gerecht. In Ecksteins Geschichte der Juden (1898) wird von dieser Zeit berichtet. In Spanien und Portugal fanden besonders viele Vertreibungen statt. In Bayern waren vierzig jüdische Gemeinden von judenfeindlichen Maßregelungen der Regierung und infolgedessen von Vertreibung und Exil betroffen, unter ihnen auch die Bamberger Gemeinde.

Am 25. April 1422 schlossen die Bischöfe von Bamberg und Würzburg mit den Markgrafen Friedrich und Johann von Brandenburg in Herzogenaurach einen Vertrag ab, in dem sich die genannten Fürsten verpflichteten: "Vnd wir wöllen vnd söllen vns fürbass der Judischeit in vnsern Slossen, Steten, Merckten vnd Dörffern eussern, vnd so von als wir mogen sie in vnsern landen hie zu Franken nicht mer wonaftig sein lassen". Dieser Vertrag besiegelte das Schicksal der jüdischen Gemeinden, sie sollten "ausgeschafft" werden. Bei Fichtl[8] heißt es sogar, dass die oben genannten "sämtliche Juden in ihren Gebieten einzufangen, sie ihrer Schuldscheine und Pfänder zu berauben, und sie erst nach Zahlung eines Lösegeldes freizulassen" vorhatten.

Vorerst drohte den unter dem Schutz des Bistums stehenden Juden noch keine Gefahr, denn der  amtierende Bischof Anton von Rotenhan hatte bei seinen "Schutzjuden" Schulden. Unter ihm genossen die Juden ihre vereinbarten und erlangten üblichen Privilegien, wie das Recht und die Freiheit Handel zu treiben und Handelsreisen unternehmen zu können. Vor allem aber standen sie unter seinem Schutz.

Anton von Rotenhan galt in seiner Zeit daher als Judenfreund, was von seinen Untertanen nicht zu behaupten war. Diese nutzten seine Abwesenheit für Verfolgungen und Agitationen gegen jüdische Nachbarn (Eckstein, 1898, S.10).

Es sollte noch fast ein halbes Jahrhundert vergehen bis Bischof Georg von Schaumberg die Juden des Hochstifts ins Exil schickte. Die Judenfreundlichkeit von Rotenhans war nur wie ein Tropfen Öl auf das Feuer "Judenhass". 1451 kam Johann von Capistrano, genannt die "Geisel der Hebräer" auf seiner Missionsreise in den Bamberger Dom. Eckstein bemerkte zu dessen Predigten gegen die Juden: "Und was er sprach, das war Blut"[9]. Das lässt auf Gewalttaten gegen jüdische Gemeindemitglieder im Hochstift schließen.

Ebenso wird von der Synode des gleichen Jahres in Bamberg berichtet, dass sie zum Ziel hatte, die soziale Lage der Juden zu verschlechtern und sie "dem Spott der Gassenjungen preiszugeben"[10].

Der Bamberger Bischof Georg von Schaumburg verweigerte sich lange Zeit gegen die Bestrebungen des Nürnberger Rates und verschiedener Adeliger, die "Ausschaffung" der Juden beim Kaiser zu erwirken. Als aber der angebliche Ritualmord des Knaben Simon in Trient[11], der von Juden vollzogen worden sein soll, bekannt wurde, von allen Kanzeln im Land gegen die Juden gepredigt und der Judenhass dadurch neu geschürt wurde, kam es 1478 zur Ausweisung aller Stiftsjuden ins Exil.

Ein Eiferer in dieser Sache war der Abt auf dem Michaelsberg, Andreas von Staffelstein. Er war ein steter Gast beim Bischof auf der Altenburg und beredete ihn in diesem Sinne, gegen die Juden, für die Ausschaffung. Die Bamberger Juden sollten aber noch eine letzte Chance erhalten. Die gesamte jüdische Gemeinde wurde in den Dom befohlen und musste der Predigt des Dominikanermönches Peter Schwarz, eines getauften Judenmissionars, beiwohnen. Da die Mitglieder der jüdischen Gemeinde ihrem Glauben treu blieben und sich nicht taufen ließen, kam es nun wirklich zur Ausweisung der gesamten Gemeinde. Diese Ausweisungsmaßregel galt für die Juden im gesamten Bistum, ausgenommen der "fremdherrischen" Juden, derjenigen die unter dem Schutz von Rittern oder Adeligen und nicht unter dem des Bistums standen.

Dass diese Ausweisung vor allem in anderen Gemeinden und Städten, wie zum Beispiel Forchheim, nicht so schnell vonstatten ging, hatte finanzielle Gründe. Die Stadt- und Gemeindeväter wollten auf die Zinseinnahmen der jüdischen Bürger nicht verzichten. Allerdings setzte sich das Bistum mit der Zeit auch bei diesen durch. Juden durften erst wieder gegen Ende dieses bzw. Anfang des folgenden Jahrhunderts nach Bamberg zurückkehren. Diese Vertreibung der jüdischen Gemeinde Bambergs blieb die einzige durchgeführte dieser Art[12].

Die Ausweisungsdekrete im 16. Jahrhundert, so ernst sie auch formuliert und gemeint waren, hatten nicht mehr diese Wirksamkeit und kamen nicht zur Ausführung. Sie erfüllten lediglich den Zweck "das Loch im Geldbeutel der Juden zu vergrößern". Ausweisungsfragen wurden zu Geldfragen, schreibt Eckstein, zudem berichtet er von einer wirkungsvollen Beamtenbestechung auf der untersten Ebene. Diese führte er als einen Grund für den "sicheren" Aufenthalt der Juden in Bamberg an.

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Das 17. Jahrhundert und der Dreißigjährige Krieg

Aufgrund der Schwedeneinfälle während des Dreißigjährigen Krieges (1618-48) flohen viele Menschen vom Land in die schützenden, befestigten Städte. Unter ihnen auch viele jüdische Landbewohner. Durch die anwachsende Zahl der Flüchtlinge verschärfte sich die Situation in vielen Städten, ebenso in Bamberg. Für Juden war es besonders schwer, in den Städten bleiben zu dürfen. Sie waren gezwungen, große Zahlungen zu leisten oder mussten andere Abgaben materieller Art tätigen. Zusätzlich zu den genannten Sonderzahlungen, um überhaupt in einer Stadt geduldet zu werden, mussten alle Juden die üblichen Kriegsabgaben zahlen. Diese Abgabe wurde nach dem Krieg zu einer festen Steuer für die Erhaltung der städtischen Wochenstube umfunktioniert und blieb bestehen[13].

Das Problem bestand zudem darin, dass in vielen Fällen die Schutzverhältnisse neuer, zugezogener Juden in der Stadt nicht geklärt waren. Die Juden "schlichen" sich sozusagen in die Stadt ein und hatten kein Aufenthaltsrecht. In Bamberg wurden sie immer wieder der Spionage beschuldigt und ausgewiesen.

Ein Dekret des Bischofs Melchior Otto vom 25. November 1642 wies aufgrund der steigenden Zahl von "eingeschlichenen" Juden diese alle und jene, die ihnen über einen bestimmtes Datum hinaus Unterschlupf gewährten, aus Bamberg aus. Er verwies darauf, dass man nicht vergessen sollte, alle Juden einst "ausgeschafft" zu haben und es nicht angehen könne, dass sich die nun in der Stadt befindlichen Flüchtlinge hier niederlassen könnten und nicht mehr wegziehen wollen. Ebenso wie viele Dekrete des vorangegangenen Jahrhunderts zeigte auch dieses keine große Wirkung und wurde nicht konsequent durchgesetzt.

Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts hörten die von oben herab auf gesetzlichem Weg veranlassten Ausweisungen auf und es begann eine Zeit, in der sich die Bischöfe für ihre schutzbefohlenen Juden gegen die Bedrohung von unten herauf durch den "Pöbel", einsetzten. Dies äußerte sich in vielen Mandaten, welche unter Androhung von Strafe den Schutz der Juden gewährleisten sollten. Leider zeigten auch diese Schriftstücke kaum Wirkung, was man an den zahlreichen eindringlichen Bekräftigungen und Verschärfungen erkennen kann[14].

Im Jahr 1699 kam es erneut zu Unruhen. Es war ein Jahr besonderer Teuerung und Getreidenot in dem der damalige Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn in eigentlich guter Absicht Getreide aus den Beständen des Bistums an holländische Juden verkaufte. Der Bischof wollte der Not Abhilfe schaffen. Schnell kam die Meinung auf, die Juden kauften alles Getreide auf und seien Schuld an der Hungersnot. Am 21. April 1699 kam es dann zum Aufstand. Die Bamberger Bevölkerung stürmte die mit Getreide beladenen Wagen und hernach die zum Teil schon beladenen Schiffe, plünderten diese und schütteten sogar Getreide in die Regnitz.

Gegen Ende der Plünderungen erging von einzelnen Personen[15] die Losung: "Auf in die Judengasse!" und so wurde der angestaute Unmut wieder an jüdischen Bambergern ausgelassen. Nachdem das Haus des alten Moses, einem Mitglied der damaligen Gemeinde, der vielleicht an den Getreidegeschäften mit der Regierung beteiligt war, und anderer Juden gestürmt und geplündert waren, gelang es dem Militär, den Aufstand zu beenden und wieder Ruhe einkehren zu lassen. Eckstein schreibt aber, dass sich "der in der Luft schwebende Giftstoff" von Bamberg aus über das ganze Land verteilte und zwischen dem 18. und 24. Mai seinen Höhepunkt erreichte. Von außerhalb des Landes kamen Agitatoren mit gefälschten kaiserlichen Schreiben, denen zufolge die Juden auszuplündern und binnen drei Tagen aus dem Land zu treiben seien. Viele folgten diesen gefälschten Schreiben all zu gern, unter ihnen auch viele Adelige, die sich den Pogromen oft viel zu unkritisch anschlossen. Eckstein beschreibt diese Aufstände gegen die jüdische Bevölkerung sehr ausführlich, vor allem wie sie in vielen Dörfern rund um Bamberg vonstatten ging.

Besondere Kritik kommt der Regierung zu, denn sie schien nicht schnell und wirkungsvoll genug gegen diese Pogrome im ganzen Land vorgegangen zu sein. Erst im Juni 1699 wurden Truppen ausgesandt um für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Diese Ruhe war nur oberflächlich. Die feindselige Stimmung gegen die jüdischen Mitbürger blieb erhalten. Sie äußerte sich in zahlreichen einzelnen Übergriffen, Schikanen und in Form von hetzender Literatur. In dieser Zeit entstanden die ersten antisemitischen Schriften[16]. Welch starken Eindruck die Unruhen von 1699 bei den Regierenden des Landes hinterlassen hatten, zeigt die Unterbindung solcher antijüdischer Schriften, gegen welche auch der Bamberger Bischof Lothar Franz von Schönborn wirkte. Er war es auch, der am 10. November 1712 ein offenes Patent an allen Orten des Fürstbistums anschlagen ließ und die geschehenen Plünderungen und Überfälle auf Juden verurteilte sowie unter Strafandrohung verbot. Unter diesem Schutz der Obrigkeit konnte sich die jüdische Gemeinde nun entwickeln.

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Judenschutz und Schutzjuden

Wie die letzten Kapitel zeigten, waren Menschen jüdischen Glaubens steten Bedrängnissen und den Launen des gesamten Volkes ausgesetzt. Aus diesem Grund war es eine fast logische Konsequenz für sie, sich bei den Mächtigen des Landes des Schutzes zu versichern. Dieser sogenannte "Judenschutz" musste stets erkauft und immer wieder erneuert werden. Stand man unter dem Schutz eines Adeligen, eines Ritters oder des Bischofs, so war damit auch immer eine Anwesenheitsberechtigung der "Schutzjuden" verbunden. Über eben diese Privilegien von Schutz und Anwesenheitsrecht wurde auch immer wieder versucht Druck auf Juden auszuüben oder dieselben gar in ihrer Anzahl zu beschränken. Zeit des Bestehens solcher Schutzabkommen hatten Juden nur den Status von geduldeten Fremdlingen, die staatsrechtlich außerhalb der bürgerlichen Gemeinschaft standen.

Über den genauen verfassungsrechtlichen Zustand, in dem sich die Juden zu Beginn des 14. Jahrhunderts befanden, ist laut Eckstein in den historische Quellen nichts zu finden. Sie unterstanden jedoch zwei unterschiedlichen Herrschaften. Da sie sich auf dem Gebiet des Bistums Bamberg befanden, fielen sie unter die bischöfliche Landeshoheit. Diese äußerte sich vor allem im Schutzrecht des Bischofs über die Juden, der Jurisdiktion und dem Besteuerungsrecht. Diese Rechte mussten nicht erst vom Kaiser übertragen werden und finden sich in einer Urkunde von 1322, die sich auf das Schutz- und Besteuerungsrecht des Bischofs bezieht, festgehalten. Dafür, dass die Bamberger Juden "hintz dem gotzhaus zu Babenberch"[17] sitzen und den bischöflichen Schutz genossen, mussten sie einen "gedinckten Zins" zahlen.

Der zweite Herr, der die Juden unter seinem Protektorat verstand, ist das Reichsoberhaupt, der Kaiser. Deshalb wurden die Bamberger Juden auch die "kaiserlichen Kammerknechte" genannt. Landes- und Oberhoheit konkurrierten miteinander. Unter Protektorat konnte man neben dem Schutz vor allem das Recht der Besteuerung verstehen. Der Bischof übte seine Landeshoheit und sein Besteuerungsrecht den Juden gegenüber faktisch aus, wohingegen das Recht des Kaisers mehr einen nominellen Charakter besaß[18]. Im Verlauf des 14.Jahrhunderts ließen sich die Bischöfe ihr Recht auf die Besteuerung "ihrer Juden" vom Kaiser mehrmals schriftlich bestätigen, wie das ein Schreiben des Kaisers vom 11. Mai 1401 an den Bischof nachweist[19].

Juden waren von Anfang an auf den Schutz ihrer Landesherren oder anderer mächtiger Personen angewiesen. Prinzipiell kann man zwischen den Bistumsjuden, die den Schutz des Bischofs genossen, und den fremdherrischen Juden, meist Adeligen oder Rittern zum Schutz unterstellt, unterscheiden. An verschiedenen Stellen ist zu lesen, dass es den ritterlichen Juden besser zu gehen schien als den bischöflichen[20]. Dies könnte auch daran gelegen haben, dass die ritterlichen von ihren Landesherren immer wieder gegen zusätzliche Abgaben und Auflagen verteidigt wurden[21].

Das älteste ausgestellte Schutzprivileg wurde am 22. Sept. 1400 von Bischof Albrecht ausgegeben und war ein weitgehend die gesamte Stiftsjudenschaft betreffender Generalschutz. Dieser war auf zwei Jahre begrenzt, war noch auf keine feste Zahl an Schutzbedachten festgelegt und machte die Aufnahme noch nicht von der Höhe eines gewissen Vermögens abhängig. Die Höhe des halbjährlich zu entrichtenden Schutzgeldes sollte mit jedem Einzelnen festgelegt werden. Dies änderte sich an Walpurgis 1409 insofern, dass die Gesamtjudenschaft von nun an eine Pauschale, damals von 700 fl.Rh., zu zahlen hatte. Diese wurde von Schossmeistern "auf die Einzelnen reparirt". Da die Schossmeister jedoch wenig Respekt genossen, wurden diese kurze Zeit später wieder abgeschafft und man kehrte zum alten Modus zurück. Jeder war nun wieder für seine Zinszahlungen selbst verantwortlich[22].

Nach einer Bitte der Judenschaft[23] an den Bischof Melchior Otto zur Neuordnung der Schutzverhältnisse am 24.März 1644, wurde der bis dahin übliche Generalschutz durch den Partikularschutz ersetzt.

Es ist anzumerken, dass die Schutzbriefe, die ab Mitte des 17. Jahrhunderts ausgestellt wurden, im Gegensatz zu den frühen Schutzvereinbarungen des 14. Jahrhunderts, eher einem Geschäft glichen. Für beide Parteien, den Schützenden und den Schutzsuchenden, wurden innerhalb eines Vertrages genau bestimmte Rechte und Pflichten festgelegt.

Der Partikularschutz sah vor, dass nun jeder Einzelne um die Bewilligung des Schutzes und die Ausstellung eines zum Handel berechtigenden Schutzbriefes eigenständig nachsuchen musste. Jeder trug nun die Verantwortung für seinen Schutz selbst, denn er konnte ihm jederzeit wieder entzogen werden.

Bei "Wohlverhalten" war damit aber nicht zu rechnen und so bildete sich mit der Zeit unter denen, die sich "Wohl verhielten", das heißt regelmäßig ihre Zins zahlten, innerhalb der Gemeinden ein Gewohnheitsrecht auf Schutz und Eigentum, das auch vererbt wurde und "Chasaka" hieß.

Durch die Gründung eines Landesrabbinats (1619), in dem sich die meisten bischöflichen und ritterlichen Juden zusammenschlossen, war es möglich geworden, gemeinschaftlich für die Abgaben zu sorgen. 1644 wurde die Höhe des Schutzgeldes, von den Einzelvereinbarungen weg, auf 23 fl. pro Familie und Jahr allgemeingültig festgesetzt und von den Landboten eingetrieben. Die Landboten waren Delegierten der Deputiertenversammlung, die ein Organ der Landsjudenschaft darstellten. Nun war wieder die Gemeinschaft für die Abgaben verantwortlich.

Bis dato gab es noch keine Beschränkung, weder bezüglich der Zahl noch des Ortes, wo und wie viele Juden einen Schutzbrief erhalten durften. Dies änderte sich mit einer im Jahre 1688, von Bischof Marquard Sebastian erlassenen Enquete, die 1700 als althergebrachte Gewohnheit und später auch gesetzlich sanktioniert wurde. Es hieß: "Wo bisher kein Jude gewohnt, soll auch keiner mehr zugelassen werden". Für Bamberg bedeutete dies im Jahr 1737, nur 48 zugelassene Haushaltungen, die 1746 auf 60 erweitert wurden. Auf diese Weise konnte mit dem Recht auf Schutz gegen die "Vermehrung" der Juden repressiv vorgegangen werden. Aufgrund dieser Beschränkung wanderten viele junge Juden aus, um Familien gründen zu können. Eine vergleichbare Wirkung hatten die Matrikelgesetze von 1813.

 Nach der Beschränkung auf Ort und Zahl der Juden folgte die Pflicht des Nachweises von Vermögen. Am 30.8.1747 erließ Bischof Philipp Johann Anton von Frankenstein eine Verordnung, nach der keinem Juden mehr Schutz gewährt wird, wenn er in Bamberg nicht mindestens 4000 fl. Rh und auf dem Land nicht mindestens 1500 fl. Rh. nachweisen kann. Nun war es die Aufgabe der Judengemeinschaften für den Schutz ihrer Mitglieder zu bürgen. Um angeblichen Betrug vorzubeugen, verlangte der Bischof zusätzlich zu dem Vermögensnachweis eine Bürgschaft für die Liquidität des Schutzsuchenden, die durch Unterschriften jüdischer Gemeindemitgliedern zu leisten war.

Am 10. Juni 1813 wurden die Schutzbriefe durch den Übergang des Bistums an das Königreich Bayern während der Säkularisation durch die Judenmatrikel ersetzt (siehe nächstes Kapitel). Diese wurden erst 1861 wieder außer Kraft gesetzt und die jüdischen Mitbürger dadurch ihren christlichen Nachbarn zumindest formal gleichberechtigt.

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Die schrittweise Emanzipation

Das 19. Jahrhundert verlief für die jüdische Gemeinde in Bamberg relativ ruhig[24]. Mit dem Edikt von 1813[25] wurden die Juden zwar offiziell eingebürgert, trotzdem blieben sie Bürger zweiter Klasse. Aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurde das Fürstbistum Bamberg säkularisiert und die Juden aus dem Schutz des Fürstbistums entlassen. Im April 1803 wurden sie dem bayerischen König unterstellt. Ihr neuer politischer Status zeigte sich anhand bestimmter Rechte aber auch Pflichten. So galt nun auch für jüdische Männer die allgemeine Wehrpflicht.

Von nun an mussten jüdische Bürger an den Staat keine Schutzgelder mehr zahlen, die Abgaben an die Stadt Bamberg blieben jedoch bis zum November 1831 bestehen.

Am 1. Juli 1834 wurde ein Gesetz für die Höhe der Gebühren erlassen, welche die Einbürgerung für "alle, ohne Unterschied der Konfession", festsetzte. Mit diesem Gesetz war die Einbürgerung und die Gleichberechtigung zumindest formal vollzogen.

Der oben genannte Makel "Bürger zweiter Wahl" zu sein, hat einen seiner Ursprünge im Matrikelgesetz von 1813. Im Edikt von 1813 wurden alle Juden aufgefordert ihre "urschriftlichen Schutzbriefe" und Aufnahmeurkunden den Polizeibehörden vorzulegen. Dort hatten sie die Pflicht, sich mit einem vorher gewählten deutschen Namen in eine Liste, ein Matrikel, eintragen zu lassen. Der erste bayerische Staatsbürger, der sich am 21.2.1814 eintragen ließ, war der Bamberger Bankier Josef Samuel Hesslein. Ihm folgte die gesamte jüdische Gemeinde Bambergs. 1814 gab es in Bamberg 69 ansässige, immatrikulierte Familien. Diese zufällige Zahl von 69 Familien wurde alsbald zu einer Norm erklärt und es durften sich in Bamberg nicht mehr immatrikulierte Familien ansiedeln. Dies hatte schwerwiegende Folgen, da das Recht auf Ansässigkeit immer nur an einen Nachfolger vererbt werden konnte. In dieser Zeit wanderten viele jüdische Familien nach Nordamerika aus. Faktisch bestand damit ein Verbot der Einwanderung für Juden. Außerdem wurde der Hausier-, Not- und Schacherhandel verboten. Das Matrikelgesetz wurde in Bayern erst 1861 wieder aufgehoben. Nur kurz sei erwähnt, dass 1819 von "Hep-Hep-Unruhen" berichtet wird[26]. In ganz Franken, einschließlich Bamberg, kam es zu "pogromartigen Ausschreitungen" des bürgerlichen Mittelstandes, mit der Absicht die beginnende Emanzipation der Juden wieder rückgängig zu machen.

Eine andere Absicht des Edikts von 1813 war, die Gleichberechtigung der jüdischen Mitbürger herzustellen. So wurde es jüdischen Kindern von nun an ermöglicht, öffentliche Schulen zu besuchen. Wie ein Blick in die Katastereinträge zeigte, gehörten damals die meisten jüdischen Familien in Bamberg dem Kleinhändlerstand an. Der Ungleichheitsstatus von Juden ist auf das vierte Laterankonzil anno 1215 zurückzuführen. Währenddessen wurde beschlossen, dass Juden keine handwerklichen Berufe erlernen durften, sie ein Unterscheidungsmerkmal an ihrer Kleidung zu tragen hätten und es den Juden von nun an untersagt sei, öffentliche Ämter zu übernehmen. Den Christen wurde ein Zinsverbot auferlegt, wodurch die Juden in die Berufe der Pfandleiher, Geldwechsler und Zinsnehmer gezwungen wurden.[27] Im Edikt von 1813 wurden ihnen nun wieder erlaubt handwerkliche Berufe zu erlernen und auszuüben. Christliche Handwerksmeister wurden ausdrücklich aufgefordert diese, wider jeglicher Vorurteile, aufzunehmen und Toleranz zu üben[28]. Wie aus einer Statistik vom April 1821 zu lesen ist, haben diese Bestrebungen zur Gleichberechtigung der Juden in Bamberg Erfolg gehabt. Es werden unter anderem 3 Gesellen, 14 Handwerkslehrlinge und 36 schulpflichtige immatrikulierte Kinder gezählt[29].

Nach der Aufhebung der Matrikelgesetze 1861 waren die Bamberger Juden nun völlig gleichberechtigte Bürger. Laut Friedrich-Brettinger (1962) wurden die jüdischen Bürger Bambergs von der christlichen Bevölkerung zu dieser Zeit schon längst nicht mehr als Fremdkörper angesehen. Man tolerierte sich gegenseitig. Nach den drei Kriegen - 1864, 1866 und 1870/71 - kam es in Deutschland zum wirtschaftlichen Aufschwung, zu dem die Juden einen nicht unerheblichen Teil beitrugen. Aber auch für sie selbst hatte der Aufschwung vorteilhafte Auswirkungen. Durch Sparsamkeit und Tüchtigkeit, wie Friedrich-Brettinger schreibt, kamen viele jüdische Handeltreibende und Geschäftsinhaber zu Wohlstand. Bald spielten Juden in der Bamberger Wirtschaft wie auch in der Gesellschaft eine wichtige Rolle. Jüdische Firmen stiegen zu führenden Unternehmen auf und viele jüdische Ärzte und Juristen genossen großes Ansehen.

Geht man mit offenen Augen durch Bamberg, so fallen einem auch heute noch viele bekannte Namen ehemaliger wichtiger Bamberger jüdischer Mitbürger ins Auge. Zu diesen zählen beispielsweise der Markusplatz und die Markusstraße, die Willy-Lessing-Straße und die Villa Dessauer.

Zum oben genannten Ansehen und zu der Toleranz gegenüber jüdischen Mitbürgern dieser Zeit, hatten sicherlich auch die Gründung vieler Stiftungen sozialer und kultureller Art ihren Anteil. Es waren Privatleute jüdischen Glaubens, die solche Stiftungen einrichteten, welche meist für christliche wie jüdische Bedürftige gleichermaßen angelegt waren. So gab es zum Beispiel eine Weißbrotverteilung unter Armen, eine Brennholzverteilung speziell für christliche Familien, Kleiderbeschaffungen, Austeilungen zu Weihnachten an christliche Arme und vieles mehr.

Als 1914 der 1. Weltkrieg begann, zogen deutsche Juden ebenso wie ihre christlichen Mitbürger in den Krieg. Während des 1. Weltkrieges dienten 2.000 deutsche Juden als Offiziere, 35.000 jüdische Kriegsteilnehmer wurden ausgezeichnet und 12.000 deutsche jüdische Soldaten fanden in den Kämpfen den Tod.

Den aus Bamberg gefallenen jüdischen Soldaten wurde eine Gedenktafel in der Taharahalle (Leichenhalle) am jüdischen Friedhof gewidmet. In Friedrich-Brettingers Buch "Die Juden in Bamberg" kann man 39 gefallene jüdische Soldaten zählen. Sieben Bamberger Soldaten jüdischen Glaubens wurden mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet.

Trotz dieser Opfer und den Auszeichnungen jüdischer Soldaten, gelang es den Nationalsozialisten während ihrer Herrschaft, die Lüge von der "Feigheit und Drückebergerei" der Juden zu verbreiten[30].

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Weimarer Republik und  Nationalsozialismus

Als Zeichen dieser Zeit könnten gelten, dass Antisemitismus latent immer wieder nachgewiesen werden kann, der sogenannten "völkischen" Antisemitismus Fuß fasst und am 24. Februar 1920 das 25-Punkte-Programm der NSDAP bekannt gegeben wurde, in dem es heißt:

"...4. Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksicht auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein. 5. Wer nicht Staatsbürger ist, soll nur als Gast in Deutschland leben und muss unter Fremdengesetzgebung stehen..." .

Trotzdem bezeichnet Friedrich-Brettinger die 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts als die "Blütezeit der Bamberger Juden".

Im Kunst- und Kulturleben der Bamberger Gesellschaft spielen jüdische Bürger eine wichtige Rolle. Es wird von Hausmusikabenden in den "schönen kultivierten Räumen des Hauses Dr. Wassermann"[31], dessen Kunstsammlung, vom Synagogen-Chor, der aushilfsweise im Bamberger Liederkranz mitwirkte, und von vielen anderen kulturellen Ereignissen berichtet. Am Bamberger Wirtschaftsleben waren angesehene jüdische Geschäftsleute beteiligt. Es handelte sich um Kaufleute, Geschäftsinhaber, Fabrikanten und Handwerker, die in etwa 20 Branchen tätig waren. Zu diesen zählten die Branchen Elektrische Geräte, Hopfen, Brauereiartikel, Installationsmaterial, Fette und Öle, Getreide, Häute und Felle, Holz, Hüte und Mützen, Kohlen, Korbwaren, Leder, Leim, Pech, Pelzwaren, Tabak, Textilware, Wein, Schuhwaren, Viehhandel, An- und Verkauf, Banken, Mälzerei, Ziegelei und Eisen, Likör und Fruchtsirupe sowie Zuckerwaren[32]. Viele der von jüdischen Geschäftsleuten gegründeten Firmen bestehen noch heute, oft unter der Leitung nichtjüdischer Inhaber. Während der Zeit der Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 wurden die gesamte jüdische Gemeinde Bambergs ermordete oder vertrieben. Jüdische Geschäftsleute, Ärzte, Anwälte und andere jüdische Bürger und Unternehmer wurden immer wieder boykottiert. So wurde bereits am 1. April 1933 eine Liste der jüdischen Unternehmen Bambergs im "Bamberger Tagblatt" veröffentlicht. Nichtjuden hatten den Verkehr und Handel mit den Genannten zu unterlassen. Die Auflistung umfasste damals 49 Firmen und Geschäftsbetriebe, zwölf Rechtsanwälte, einen Notar, sieben Ärzte und zwei Zahnärzte[33]. Die für den wirtschaftlichen Untergang jüdischen Kapitals und Handels wichtigste Verordnung war die, über die Anmeldung des Vermögens von Juden vom 27. April 1938. Sie entzog der jüdischen Wirtschaft jegliche Grundlage zum Handeln. Am 25. Juli dieses Jahres wurde jüdischen Ärzten zum 30. September hin die Approbation entzogen; zwei Tage später weiteten die Nazis diese Einschränkung auf jüdische Rechtsanwälte aus, gültig zum selben Termin. Der 2. November 1938 bedeutete die Schließung aller jüdischen Geschäfte und Handelshäuser, gemäß der Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem Geschäftsleben. Am 9. Dezember 1938 erließ das Reichswirtschaftsministerium das Verbot, aufgrund dessen Juden nicht mehr zu handwerklichen, kaufmännischen und ähnlichen Prüfungen zugelassen werden durften. Ende 1940 wurde verkündet, dass die "Arisierung" in Bamberg abgeschlossen und die jüdische Konkurrenz endgültig ausgeschaltet sei. Es kehrten nach dem Krieg nur wenige jüdische Frauen aus den Konzentrationslagern nach Bamberg zurück.

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Die Phasen der "Entjudung"

Die Politik der Nationalsozialisten hatte schon lange vor ihrer Machtergreifung 1933 das erklärte Ziel der "Verdrängung und Entfernung der Juden aus Deutschland"[34]. Die antisemitische Verfolgungspolitik in Deutschland wie in Bamberg ist von unterschiedlicher Intensität und verschiedenen Methoden gekennzeichnet. Zudem wurden von Juden betriebene Branchen unterschiedlich stark und zu verschiedenen Zeiten reglementiert. In der Forschung existieren verschiedene Modelle, welche versuchen, den Prozess zur Verdrängung und Entfernung der Juden aus Deutschland in unterschiedliche chronologisch Phasen zu unterteilen. Aufgrund dessen sind sechs Phasen der "Entjudung" Deutschlands zu unterscheiden, mit denen mehr oder minder auch die Zeit und Vorgänge in Bamberg zu beschreiben sind.

Die erste Phase wird auf  den Februar und die erste Hälfte des März 1933 datiert. Sie gilt als eine relativ ruhige Zeit, obwohl die Nazis bereits während der Weimarer Republik lautstark damit drohten, mit den Juden aktiv aufzuräumen. Die Attacken gegen Juden äußerten sich vorwiegend verbal. Der Grund für diese Zurückhaltung scheint mehrschichtiger Natur zu sein. Zum einen war der NSDAP daran gelegen ihre neue Machtposition auf Reichs-, Landes- und Kommunalebene zu festigen, zum anderen gab es auch intern unterschiedliche Auffassungen von der Vorgehensweise, wie man sich der Juden zu entledigen habe. Der sogenannte Radauantisemitismus von SA-Schlägertrupps, wie er später in Erscheinung tritt, entsprach beispielsweise nicht den Vorstellungen von SS, SD ("Sicherheitsdienst") und Sipo ("Sicherheitspolizei"). Diese  betrachteten jenes Vorgehen als kontraproduktiv und bevorzugten einen "seriösen Antisemitismus. Zudem hatte die NSDAP auf ihren Bündnispartner die DNVP Rücksicht zu nehmen, die im Prinzip ähnliche antisemitische Grundpositionen vertrat, das Vorgehen der SA-Schlägertrupps aber als unzivilisiert ablehnte.

Die zweite Phase begann mit den "erfolgreich bestandenen Reichstagswahlen" der NSDAP und der beendeten staatlichen Gleichschaltung. Ihnen folgten erste Boykottaktionen der Nationalsozialisten gegen Juden im Wirtschaftsleben. Die Aktionen richteten sich gegen den jüdischen Einzelhandel sowie große jüdische Kaufhäuser. Sie läuteten den oben genannten Radauantisemitismus ein. Dieser dauerte von Anfang/Mitte März 1933 bis in den Sommer des selben Jahres. Kennzeichnend für diesen "gelenkten Straßenterror von SA und NS-Kampfbund gegen den gewerblichen jüdischen Mittelstand" ist die Kombination aus antisemitischen Straßenaktionen und ihrer nachträglichen Legitimierung durch die politische Führung. In Bamberg waren der Kampfbund und sein Führer Eugen Strömsdörfer für antisemitische Ausschreitungen verantwortlich.

Ab Juli 1933 wurde der SA-Randale Einhalt geboten. Link führt als Grund hierfür die negativen Reaktionen des Auslandes an. Zudem schreibt er von der schwierigen wirtschaftlichen Lage Bambergs. Die Stadt zählte damals aufgrund hoher Arbeitslosenzahlen zu den stark betroffenen wirtschaftlichen Notstandsgebieten. Bei anhaltenden Aktionen gegen  jüdische Betriebe, was zwangsläufig eine Gefährdung von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen bedeutet hätte, fürchtete man anscheinend um die Stabilität der neuen NS-Regierung. Diese Bedenken leiteten die erste Phase der "schleichenden Verfolgung" ein, die sich in Bamberg bis ins Frühjahr 1935 fortsetzte. Als Maßnahmen hierfür waren zum einen die Umbenennung des Kampfbundes in "Handels- und Gewerbeorganisation", abgekürzt als "NS-Hago", bekannt, die Absetzung des Bamberger Kampfbundführers Strömsdörfer und eine Serie von behördlichen Verordnungen gegen Juden, der sogenannte "Verordnungsantisemitismus", der Fall.

Trotz der Maßnahmen zur Vermeidung des Radauantisemitismus flammte dieser ab März 1935 in Bamberg wie in anderen Städten erneut auf. Den Randalierern ging die Vertreibung der Juden anscheinend nicht schnell und effektiv genug vonstatten. Parallel hierzu ist von einer Vorbereitung des Volkes auf die Nürnberger Gesetze die Rede. Propagandaminister Goebbels veranlasste die Medien zur Hetze gegen Juden. In Bamberg erschienen damals im Bamberger Tagblatt eine Reihe judenfeindlicher, hetzerischer Artikel. Die Bamberger SA organisierte im August 1935 zudem eine antisemitische Propagandafahrt durch die Stadt. Im darauffolgenden Monat wurde am Maxplatz von der Leitung des Wochenmarktes ein Schild aufgestellt, auf dem zu lesen war: "Juden betreten den Markt auf eigenen Gefahr".

Erst Ende 1935, mit der Aussicht auf die Olympischen Spiele in Garmisch und Berlin 1936, endeten diese medienwirksamen und auffälligen Ausschreitungen gegen Juden. Im Bewusstsein, mit den Olympischen Spielen wieder mehr im Mittelpunkt und der Kritik der Weltöffentlichkeit zu stehen, wurde der offene Antisemitismus und der Straßenterror des vergangenen Jahres 1935 bis etwa zum Jahresende 1937 ausgesetzt. Eine erneute Phase "schleichender Verfolgungen" setzte ein. Es ist in der Literatur die Rede von einer "ruhigen Interimsphase (Zwischenphase) zwischen wildem Boykott und gesetzlicher Arisierung".  Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Restriktionen der Nürnberger Gesetze derzeit noch nicht auf die wirtschaftliche Tätigkeit angewendet wurden.

Mit der Kompetenzanhäufung des als Antisemiten bekannten Nationalsozialisten und Oberbefehlshaber der Luftwaffe Göring war das Ende der Juden in Deutschlands Wirtschaft vorbestimmt. Als Beauftragter des Vierjahresplanes begann er eine neue heftige antisemitische Kampagne, die von hoher Parteistelle und vom Propagandaministerium unterstütz wurde. Ihr Ziel war nun die "endgültige und systematische Eliminierung der Juden aus der deutschen Wirtschaft"[35]. Aufgrund der "Verordnung zur Anmeldung des Jüdischen Vermögens" vom 26.4.1938 wurde den Juden bis Ende des Jahres jegliche Grundlage wirtschaftlichen Handelns entzogen. Vom Frühjahr 1938 an zwangen die Nazis jüdische Besitzer zum Verkauf ihrer Betriebe. Noch vor dem 9.11.1938, dem Tag vor dem Pogrom der sog. Reichskristallnacht, waren die meisten jüdischen Betriebe arisiert und meist weit unter dem wirklichen Wert verkauft worden. Am 31.1.1939 verkündete das Bamberger Tagblatt stolz, dass "Bambergs Wirtschaft judenfrei" sei.

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Das Ende einer Gemeinde

Nachdem mit der Synagoge das religiöse Zentrum der Gemeinde zerstört war, konzentrierten sich die Gemeindearbeit, die Gottesdienste, die Gemeindeverwaltung, das gesellschaftliche Leben und der jüdische Religionsunterricht im Gebäude der ehemaligen jüdischen Gaststätte "Weise Taube", am Zinkenwörth 17. Sie war sehr schnell zum letzten Rückzugsort jüdischen Lebens in Bamberg geworden[36]. 1940 machten beängstigende Gerüchte in der Gemeinde die Runde. Sie wurden kaum ausgesprochen, trotzdem wusste jeder um was es ging. Über die neutrale Presse, wie z.B. die NEUE ZÜRICHER ZEITUNG, erfuhr die Gemeinde von ersten Deportationen in den Osten, genauer nach Lublin in Polen. Angeblich sollten sie Kolonisationsarbeit leisten und neue Siedlungen bauen. Über das Ausland schienen jedoch andere Informationen in Umlauf zu gelangen. Es wurde bekannt, dass unter mysteriösen Umständen Juden nach Polen und von dort, ohne Gepäck über die Grenze in den sowjetisch besetzten Teil Polens geschickt wurden. Auf Nachfragen bzw. Proteste des Auslandes hin, wurden diese ersten Deportationen wieder eingestellt, die Gerüchte und die Angst blieben jedoch als stete Begleiter in eine ungewisse Zukunft. Ein ähnlicher Vorfall, von nach Frankreich abgeschobenen Juden, wurde über einen in der Deutschen Presse einmaligen Bericht bekannt. Doch diese "Gerüchte" waren nur eine Ahnung dessen was den jüdischen Gemeindemitgliedern noch bevorstand, soweit sie nicht ins Ausland geflüchteten waren. Infolge der Wirtschaftskrise, vor allem aber der Einschränkungen und Verordnungen der Nazis, sowie vieler ins Ausland geflüchteter Gemeindemitglieder verarmte die Gemeinde immer stärker. Selbst die einzelnen Gemeindemitglieder und Familien verloren zusehends an Kapital und Eigentum. Hinzu kamen eine Vielzahl von Schikanen, welche das alltägliche Leben immer schwerer werden ließen. Das Schächten (rituelles Schlachten) wurde bereits 1933 von den Nationalsozialisten verboten[37]. Juden durften keine Radiogeräte mehr besitzen, es wurden Ausgangssperren für sie erlassen, sie waren von der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen oder waren auf wenige jüdische Ärzte angewiesen. Jüdische Bürger verloren ihren Mieterschutz, ihnen wurden besondere Geschäfte zugewiesen, wo sie einkaufen durften, es wurden Führerscheine und Zulassungspapiere eingezogen, der Besitz von Telefonen war ihnen verboten, sogar das Abhalten von Gottesdiensten wurde untersagt und nur zu extra genehmigten Ausnahmen offiziell zugelassen[38]. Zu alledem mussten sie sich wieder als Juden kennzeichnen und einen Judenstern an der Kleidung tragen.  Im November 1939 mussten alle jüdischen Vereine aufgelöst werde und davon gab es einst sehr viele in Bamberg. Für die Zeit nach der Nacht vom 9./10. November 1938 sind keine jüdischen Gemeindeunterlagen mehr verfügbar[39]. Im Gegensatz zu Unterlagen aus der Zeit vor dieser Nacht, sind jene nicht im Staatsarchiv verwahrt worden, sondern in der Synagoge. Es wird angenommen, dass diese Unterlagen SA-Leuten stahlen und in die NSDAP Zentrale, in die ehemaligen Ressource, brachten. Als die Zentrale beim Einmarsch alliierter Truppen in Bamberg angezündet wurde, vernichtete die SA auch die genannten Unterlagen. Am 27. November 1941 wurden die ersten 106 Bamberger Juden nach Riga deportiert[40]. In einem zweiten Zug dieser Art wurden am 24. März 1942 Juden aus Bamberg und umliegenden Orten nach Izbica, im Distrikt Lublin, in Polen, "evakuiert", wie es im offiziellen Jargon hieß. Während eines 3. Deportationszuges am 25. April 1942, einem Transport unterfränkischer Juden aus Würzburg nach Krasnystaw, ebenfalls im Distrikt Lublin gelegen, wurden in Bamberg 103 Juden "zugeladen". Am 10. September 1942 verschickten die Nazis jüdische Bamberger in das Altersghetto Theresienstadt. Dies war der letzte größere Deportationszug von Bamberger Juden. Helene Eckstein, die die Gemeindekanzlei verwaltete und Isidor Traub wurden von der Gestabo gezwungen, die Geschäfte der Gemeinde nach dem letzten Transport bis zum 9. September 1942 abzuwickeln und die Gemeinde aufzulösen. Danach deportierte man  beide Anfang 1943 in den Osten um sie dort zu ermorden. Am 15. Dezember 1942 und am 17. Juni 1943 werden noch einmal insgesamt 17 Juden aus Bamberg deportiert. Bis Mai 1945 verblieben lediglich 15 Juden in Bamberg. Diese waren mit Christen verheiratet und lebten demnach in sogenannten "Mischehen", weshalb sie anscheinend nicht aus Bamberg deportiert wurden[41]. Von den einst rund 1000 Gemeindemitgliedern kehrten nur drei Frauen nach Bamberg zurück. Alle anderen wurden entweder ermordet oder konnten ins Ausland fliehen.

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[1] Fichtl (1992) S .2

[2] Eckstein (1898) S. 1

[3] ebenda

[4] ebenda S. 2

[5] Friedrich-Brettinger (1962) S. 5

[6] Eckstein (1898)

[7] in Bezug auf Eckstein (1898) S. 7 ff.

[8] Fichtl (1992) S. 3

[9] Eckstein (1898) S. 11

[10] ebenda S. 14

[11] Eckstein (1898) S. 12

[12] Friedrich-Brettinger (1962) S. 9

[13] ebenda S. 9

[14] Eckstein (1898) S. 21 ff.

[15] unter Vorbehalt werden "vielleicht der Mann einer getauften Jüdin Maria Regina Semmelmännin oder der Schulmeister im Abtswörth Barthel Unger" genannt. Eckstein (1898) S. 26

[16] Friedrich-Brettinger (1962) S. 10

[17] Eckstein (1898) S. 47

[18] Eckstein (1898) S. 48

[19] ebenda S. 49

[20] ebenda S. 59

[21] ebenda S. 87/88: Ritter und Adelige wanden sich an den damaligen  Bischof Franz Ludwig von Erthal (1779), damit das Landesrabbinat seine Kontributionsforderung gegenüber den ihnen unterstellten Juden zurücknehme.

[22] Eckstein (1898) S. 50

[23] ebenda S. 52 f.

[24] ebenda S. 15 ff.

[25] Das Edikt vom 10. Juni 1813 war die Antwort des Königs auf zahlreiche Eingaben jüdischer Bürger bei ihm, mit der Bitte "allen jüdischen Bürger die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten wie allen anderen Bürgern ohne Ausnahme zu bewilligen. Friedrich-Brettinger (1962) S. 15

[26] Fichtl (1992) S. 8

[27] Fichtl (1992) S. 2

[28] ebenda S. 2

[29] Friedrich-Brettinger (1962) S. 17

[30] ebenda S. 26/27

[31] Friedrich-Brettinger (1962) S. 28 ff

[32] siehe auch Loebl (1999) S. 232

[33] Fichtl (1992) S. 12 ff.

[34] Fichtl u.a. (1998) S. 29 ff., Die Phasen der Entjudung, nach dem gleichlautenden Artikel von Stephan Link

[35] Fichtl u.a. (1998) S. 30

[36] Mistele (1988) S. 81 ff.

[37] Loebl (1999) S. 37

[38] ebenda, S. 75

[39] Loebl (1999) S. 61

[40] Fichtl (1992) S. 24 ff.

[41] Eidloth (1988) S. 114/115

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