Das Hainviertel - Ein von jüdischen Bürgern geprägter Stadtteil im Süden der Bamberger Inselstadt

 

- Die Ausgangssituation im Haingebiet
- Der Kaipershof
- Die Anlage der Hain- und Schützenstraße bis 1878
- Aspekte der Bevölkerungsstruktur...
- Der jüdische Bevölkerungsanteil
- Die Hopfenhandlungen
Hopfenvillen und Hopfendarren
- Die Villa als dominierender Gebäudetyp...
- Die Hopfendarren
- Die Entwicklung der Hopfendarren
Die Entwicklung bis in die Gegenwart
- Bautätigkeiten zwischen 1878 und 1913
- Die Vernichtung der jüdischen Bewohner
- Nutzung und Bebauung[...]nach dem Zweiten Weltkrieg

Das Hainviertel ist, neben der historischen Altstadt, eines der am schönsten anzusehenden Wohnviertel Bambergs, ganz in der Nachbarschaft des Theresienhains[1] gelegen. Nach wie vor gehört es, dem Ansehen der Bamberger nach, zu den Nobelvierteln der Stadt.

Dieses Viertel zwischen Schützenstraße und Hainstraße verdankt seine Entstehung Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem der wohlhabenden Schicht der damaligen Bamberger Judengemeinde. Es ist geprägt vom "Repräsentationswillen" dieser Gemeindemitglieder und der Funktion als Zentrum des jüdischen Hopfenhandels, wie es bei Eidloth heißt.

Im folgenden Kapitel beziehe ich mich vor allem auf Auszüge aus der Diplomarbeit von Volkmar Eidloth, die 1988 in den Bamberger Geographischen Schriften der Sonderfolge Nr.3, auf den Seiten 19 bis 152, abgedruckt wurde. Diese befasst sich mit der "Entstehung, Gestalt und Funktion eines Villenviertels im Wandel" zwischen 1825 und 1955. Eidloth beschränkte sein Untersuchungsgebiet auf die Wohnquartiere um die Hain- und Schützenstraße, die in ganzer Länge zwischen Schönleinsplatz und Heinrichsdamm einen Teil der heutigen Amalien-, Otto-, Schönborn-, Soden-, und E.-T.-A.-Hoffmann-Straße einschließen.

In der Entstehungszeit des an die Altstadt angrenzenden neuen Stadtviertels lassen sich vier Stadterweiterungsmodelle unterscheiden. Dies sind die "Ausdehnung in konzentrischen Ringen", eine "lineare Erweiterung", eine "Ausweitung in geschlossenen Blöcken" und die "Loslösung von der Altstadt und der Ausbildung mehr oder weniger selbständiger Siedlungskerne". Für jedes dieser Modelle findet sich in Bamberg ein Beispiel. Das Hainviertel entstand nach dem Modell der linearen Erweiterung mit den Ausflugs- und Erholungszielen Hainpark und Bug als "Attraktionen", auf die hin die Planung und Straßenführung ausgerichtet wurden.

Die Entstehung und Entwicklung des Haingebietes ist in drei Phasen einzuteilen. Diese beginnen mit der Anlage des Viertels in der Früh- und Gründerzeit bis 1888; sie setzen sich in der  zweiten Phase mit dem sogenannten "Ausbau in der Spätgründerzeit" (S. 29) bis 1913 fort und finden mit der dritten Phase,  in der Vollendung und den Veränderungen in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, sowie in der Nachkriegszeit bis 1955, ihr Ende.

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[1] Der Theresienhain geht südlich in den Luisenhain über. Beide bilden eine Parkanlage die, damals wie heute, den Bambergern zur Erholung und zur sportlichen Betätigung (Ruderclub) dient.

 


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